BANDIPUR NATIONALPARK

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... wilde Elefanten im Fluss...

Samstag, 27. März 2010

Tag 33: Heimaturlaub bei meinem Schatz

Es ist Donnerstagnachmittag, als ich von unserem Chef spontan die Tickets für diese Nacht überreicht bekomme. Wie wild beginnen meine Gedanken zu Arbeiten, um alles nötige noch zu Organisieren und die entsprechenden Vorbereitungen zu treffen.Mein Flug geht um 3 Uhr Freitag früh am Morgen. So bestelle ich mir ein Taxi auf Mitternacht da ich nicht wieder wie beim letztenmal unzählige Stunden sinnlos am Flughafen herum sitzen möchte.
Nach einigen Stromausfällen, habe ich es dann doch noch geschafft mein Koffer zu packen und warte nun „Ready to go“ vor dem Apartment auf das Taxi.
[Links: Sicherheitsmann, Hinten: Managerin, Rechts: Hausboy]

Nach dem der Taxifahrer bereits 10 Minuten überfällig ist, werde ich langsam nervös. Einmal mehr beiße ich mir in den Arsch, das ich darauf vertraut habe, das sich ein Taxifahrer an die Zeit halten würde die ich mit ihm ausgemacht habe… wir sind hier halt doch nicht in Deutschland.Ich rufe den Taxifahrer an um ihn zu fragen wo er steckt, als er mich beruhigt und sagt das er in 5 Minuten hier sei, bin ich etwas erleichtert. Doch die Erleichterung hält nicht lange an. Denn nach weiteren 10 Minuten ist er immer noch nicht da. Da gebe ich der Apartment Managerin mein Handy das Sie noch mal mit dem Taxifahrer sprechen kann. Doch der Taxifahrer scheint überhaupt keine Ahnung zu haben wo er hin soll, und auch nicht wo er gerade ist. Sie übergibt an den Sicherheitsmann der den Taxifahrer erstmal gebührend zusammen scheißt. Dann übernimmt die Managerin wieder und erklärt ihm den kürzesten Weg von wo auch immer er gerade ist zu unserem Apartment.
…. warten… warten … warten… dann endlich ist es soweit und mit 45 Minuten Verspätung trifft der „depperte“ Taxifahrer dann endlich ein.
Der Sicherheitsmann staucht den Taxifahrer noch ein letztes mal gebührend zusammen, ehe wir dann losfahren. Ich mache ihm klar das es eine sehr enge Kiste wird noch rechtzeitig an den Flughafen zu kommen, und mache ihm gleich mal Klar was der Flug kostet und das ich mich bei seinem Vorgesetzten beschweren werde falls wir zu spät kommen sollten und er dann für den Flug aufkommen muss! Es scheint zu wirken, er fährt wie eine gesenkte Sau mit gut 100 Sachen durch die dunkle Stadt in Richtung Flughafen. Gut das ich mich bereits zum Beginn der Fahrt angeschnallt habe.
Gott sei Dank, dass ich den Flughafen noch vor Abflug erreiche. Ich also rein wie Speedy Gonzales, durch die Sicherheitsschleusen, am Check in vorbei zu meinem Gate. Puh. Den Flieger hätte ich bekommen.
An Bord zwänge ich mich in den mittleren Sitz einer 5er Reihe. Zu meiner Freude befinden sich 4 Babys um mich herum. Das kann ja heiter werden. Eines der Plagegeister hängt in einer „Klappkiste“ an meinem Sitz. Was es für mich unmöglich macht den Sitz in die Liege – Position zu bringen. Das wird ein Trip, eingepfercht zwischen zwei korpulenten Herren, ein Ami und ein Schwede und das permanente Geschrei der Babys versprechen nichts Gutes. Kaum das eines der Babys aufgehört hat, beginnt das nächste zu heulen… arrr.
Dann die nächste „erfreuliche“ Botschaft. Dies ist ihr Kapitän: Es tut uns leid das wir Ihnen heute das Lutfhansapacket nicht in vollem Umfang zur Verfügung stellen können. Unsere Technikcrew am Boden in Bangalore hat alles versucht, aber dennoch funktionieren die Lautsprecher und Fernsehgeräte nicht. Es tut uns leid Ihn diese schlechten Neuigkeiten mitteilen zu müssen. Wir haben bereits mit Frankfurt gesprochen und wollen Sie zur Entschädigung in unsere Lufthansa Longe nach der Ankunft herzlich einladen….
… schlimmer hätte es nicht kommen können. Eingeengt bei Babygeschrei ohne Ablenkung 9.5 Stunden durch die Luft zu segeln. Was soll es, in ein paar Stunden bin ich wieder bei meinem Schatz in good old Germany! Da lässt man auch so was über sich ergehen.
In Frankfurt angekommen hetzte ich durch die Empfangshalle, an dem Zoll Schalter vorbei, und direkt in die Gepäckausgabe Halle. Schließlich möchte ich den 9. 00 Uhr Zug nach Stuttgart noch erwischen das ich bis um 12. bei Steffi daheim ankomme.
Doch wie inkonsequent währe es gewesen hätte das nach all den Pannen dann noch zum Ende hin funktioniert…
Nach dem die Gepäckausgabe Halle immer voller wird, und im Minuten Takt weitere Menschen Massen in die Halle strömen wird es langsam eng. Denn nicht ein einziges Gepäckband läuft. Es kommt Unruhe auf, dann endlich kommt ein Mann des Lufthansa Gepäckservices und teilt uns allen mit das es ein „kleines technisches Problem“ gibt und sich die Gepäckausgabe deshalb etwas verzögert. Aus sicherheitstechnischen Gründen müssen wir für kurze Zeit die Gepäckausgabehalle am Zoll vorbei verlassen. Sobald das Problem gelöst sei, würde man uns Informieren und dann dürften wir auch wieder hinein um unsere Koffer abzuholen. Mein 9:00 Uhr Zug ist damit auch flöten, geht es mir durch den Kopf.Wie wir alle aus der Halle laufen und direkt hinter dem Zoll stehen bleiben um auf weitere Anweisungen zu warten, hören wir einige Sirenen in der Ferne. Scheinbar ist irgendwo auf dem Flughafengelände etwas passiert. Dann rasen rund 15 Feuerwehrautos an dem Eingang der Ankunftshalle Terminal 1 Halle B vorbei. Ui ui ui, das scheint was Größeres zu sein.

Nach weiteren 20 Minuten kommt der Lufthansa Sprecher wieder vorbei und verkündet strahlend die Halle sei wieder freigegeben und wir könnten nun unser Gepäck abholen gehen. Dumm nur das sich das Gepäckabholen aus der Halle nun schwieriger gestaltet als die Halle einfach zu verlassen. Denn in die Gepäckausgabe Halle kommt man nur aus dem Sicherheitsbereich. Sprich wir müssen alle wieder durch die Abflug-Zoll Kontrollen, in den Eincheck bereich, von dort aus geht es in die Ankunftshalle, an der Zoll Kontrolle wieder vorbei und runter in die Gepäckausgabehalle. Diese Prozedur hat uns mal wieder gut eine halbe Stunde gekostet. Schön das uns vorher lediglich 10 Meter trennten. Dort wieder angekommen laufen die Bänder noch immer nicht. Die Halle füllt sich wieder, und dann der nächste Brüller: Eine Tonbandansage… in Deutsch/Englisch/Spanisch/Französich/Italienisch, etc.
„Bitte verlassen Sie sofort das Gebäude auf dem kürzesten Weg, laufen sie ruhig und nicht hysterisch. Die Feuerwehr wird Sie in Empfang nehmen und ist bereits dabei den Brand zu löschen.“
Also wieder ALLE OHNE Koffer am Zoll Ausgang hinaus und dem netten Lufthansa Mann wieder in die Arme dem nun ein Feuerwehmann beisteht. Als ich die Beiden frage was eigentlich los sei, sagt mir der Feuerwehrmann nur, dass er es selbst nicht verstehen würde. Die Feuertüren im Gepäckausgabeverteilersystem hätten ausgelöst. Die Feuerwehr hätte aber bereits die Situation unter Kontrolle und die Gepäckausgabehalle wieder freigegeben. Er spricht noch mal mit dem Zugleiter, und dieser Bestätigt das die Tonbandansage verspätet losgegangen ist, und auf das Ereignis von vorher bezogen war. Wir dürften also wieder in die Gepäckausgabe. Dort sollte nun auch bald die Koffer ausgegeben werden.
Wie schon zuvor dürfen wir natürlich nicht durch den Zolleingang hinein. Also wieder den Weg den wir ja bereits schon kennen.
35 Minuten später stehe ich wieder in der Gepäckausgabehalle. Die Tonbandansagen laufen noch immer uns stiften erneut Verwirrung. Hier bringen mich keine 10 Pferde mehr raus, ich habe echt die Schnauze voll…Hier laufen mir Flo und Sanja über den Weg, die gerade aus Mexico zurück gekommen sind. Die Freude ist groß sie in diesem durcheinander zufällig getroffen zu haben. Da wir alle genügend Zeit haben, denn hier passiert ja momentan eh nichts, erzählen Sie von Ihrem Urlaub, ich von Indien und sie fragen mich ob ich nicht Lust hätte mit Ihnen mit dem Auto nach Hause zu fahren. Klar, das ist super, dann können wir währen der Fahrt noch weiter erzählen. Dann endlich kommen Lufthansa Mitarbeiter mit Listen und teilen uns mit das unser Gepäck hier nicht mehr ausgegeben werden kann. Die Feuerwehr würde unten den Brand gelöscht haben und nun die Koffer in Terminal 2 oder 3 ausgeben. Draußen würden an der Anzeige für Ankunft nun alle Flüge mit Nummern stehen und statt der Ankunftszeit steht das Terminal in dem die Koffer des jeweiligen Flugzeuges ausgegeben werden sollen. Mittlerweile sind gut 2 – 3 Stunden vergangen. Ich komme mir vor wie auf dem Oktoberfest. Menschen und Gedrängel soweit das Auge reicht. Jeder versucht schnell an seine Koffer zu kommen. Blöd nur das ich auf den Anzeigetafeln meinen Flug LH 755 von Bangalore nicht finden kann. Also zurück zum Lufthansa Informationsschalter. Man könnte auch sagen: Meiner neuen Heimat heute Morgen. Nach langem Warten bis ich mich durch die Massen dann bis an den Schalter durch gekämpft habe muss ich mich blöd anquatschen lassen das es nicht sein kann das mein Flug nicht aufgelistet wird. Ich solle gefälligst richtig schauen. Also zurück. Nach dem ich mich auch bei hohem Konzentrieren, meinen Flug nicht entdecken kann, ziehe ich mein Handy raus, fotografiere die Anzeigentafel und laufe mit „Beweismaterial“ wieder zum Lufthansa Infoschalter zurück. Die Beweise Überzeugen!!!Er greift zum Hörer und klärt das selbst ab. Nach einigen Minuten erklärt er, dass wir in Terminal 2 Halle B Band 3 unsere ersehnten Koffer finden würden. Auf dem Weg dort hin laufen uns zwei Frauen entgegen die gerade von dort kommen. Sie sind auch mit uns von Bangalore gekommen. Wir erzählen Ihnen, dass dort im Terminal 2 Halle B Band 3 unsere Koffer ausgegeben werden. Doch Sie erzählen uns, dass sie gerade dort herkommen und die Feuerwehr das ganze Terminal 2, Gepäckausgabe gesperrt hat. Wir, mittlerweile der halbe Bangalore Flug, laufen zusammen zurück zum Lufthansa Infoschalter um die Sache richtig zu stellen. Da wir ihn davon überzeugen können, dass die Halle immer noch gesperrt sei, ruft er die Feuerwehrleitstelle an. Daraufhin sagt er, also die Feuerwehr hat in diesem Moment die Gepäckausgabe wieder freigegeben wir könnten dort nun unser Gepäck abholen. Also wir ALLE wieder zurück. Endlich ein Band das läuft und auch noch Koffer liefert. Ganze 5 Minuten später habe ich auch meine Koffer wieder in Besitz.
Kaum das ich aus der Halle bin rufe ich Flo und Sanja an, um abzuklären ob sie ihre Koffer auch schon haben. Flo´s Bruder ist bereits da und Sie laden gerade ein. Ich hetzte also zu Ihnen, Koffer ins Auto und ab zu Sanja´s Auto.
An dem Auto angekommen mussten wir erstmal von all unseren Händen gebrauch machen. Denn das Auto steckte gut einen halben Meter tief im Schnee. Unglaublich vor 12 Stunden hatte ich noch 35 Grad und jetzt alles weiß…Glücklicherweise hatten wir auch eine richtige Schaufel zur Hand mit der wir das Auto von Hinten her freischaufelten. Flo der dann versuchte das Auto zu starten um aus dem Schneeberg zu fahren hatte kein Glück! (So hätte ich diesen Satz wahrscheinlich formuliert wenn ich später nicht mitbekommen hätte das Sanjas Auto und Flo einfach nicht unbedingt die besten Freunde sind… ;-) )Also übernahm Sanja dann das Starten und Ausparken des Autos. Als Sie auf der Straße ankam strahlte sie…(vermutlich dachte sich Sanja das Flo jetzt Nie wieder ein Witz über Frauen und Autofahren machen könnte, zumindest hätte Sie das wieder legt.)

Dann ging die Fahrt los. Raus aus dem Wohngebiet und auf den verschneiten Straßen durch Wälder zurück zur Autobahn.
Rauf auf die Autobahn und bei lustiger Unterhaltung und tollen Gesprächen waren wir dann auch gleich zuhause… NEIN natürlich NICHT!!!
Nach all den Pannen die bereits auf dem Weg von Bangalore nach Frankfurt passiert waren wäre dieser Abschluss ja wirklich fade gewesen.
Dank Sanjas Auto, vielen Dank liebes Sanja-Auto, kann ich hier noch ein bisschen was dazu schreiben.
Wir also auf der Autobahn mit wirklich guten Gesprächen über den Urlaub von Flo und Sanja die gerade aus Mexico kamen. Da viel unserem lieben Flo nach ca. 30 Minuten ein, er müsse auf die Toilette. Wir also den nächsten Rastplatz angefahren den Motor abgestellt und auf Flo gewartet. Mit einem erleichternden Gesichtsausdruck kam er strahlend zurück setzte sich ins Auto und wir wollten weiter. Tja nur leider wollte der Motor nicht mehr anspringen. Wir orgelten und orgelten, aber es passierte nichts. REIN GAR NICHTS!!!
Ein Opelfahrer der neben uns stand sollte unsere Rettung sein. Sanja lief hinüber und Fragte Ihn ob er uns eventuell Starthilfe geben könnte? Ihr Charme hat den guten Mann wohl überzeugt. Und so stellte er sein Auto neben unseres, wir öffneten die Motorhauben, überbrückten mit den Starterkabeln die Batterien, … aber nichts. Der Motor wollte nicht mehr.Nach mehrfachem versuchen meinte der Mann, vielleicht sollten wir doch einfach das Auto anschieben. Gesagt getan. Wir Sanjas Auto auf dem Rastplatz noch etwas zurück geschoben um ein längeren Weg zu haben und dann alle ran an die Startpositionen.3 – 2 – 1 los schieben. Langsam setzte sich das Auto in Bewegung bis es schlussendlich richtig rollte. Ich sprang auf den Fahrersitz, vierten Gang rein, Kupplung kommen lassen und beim ersten Anzeichen das der Motor läuft sofort wieder die Kupplung treten und mit dem Gas den Motor am laufen halten. Doch… wie hätte es anders ein können, er sprang nicht an.Wir alle vollkommen aus der Puste, sahen ein, dass wir mit den uns gegebenen Möglichkeiten hier nicht mehr weiter kommen würden. Also schoben wir das Auto den Rastplatz wieder zurück neben den Opel, bedankten uns bei dem Herren und Sanja rief ihren Vater an.Ihr Vater brachte uns auf eine neue Idee. Der Anlasser sei vor Weihnachten aus der Verankerung gebrochen und er hätte ihn nur provisorisch mit zwei Kabelbindern fixiert. Wir sollten mal dagegen schlagen oder etwas dran rütteln, es könnte gut sein das die Kontakte vielleicht nicht mehr richtige Verbindung hätten.Gesagt … getan. Ich ins Auto, Zündung angemacht und Sanja die das wohl schon öfters erlebt hatte den Sie erinnerte sich direkt wieder daran als Ihr Vater davon sprach am Anlasser rumgeklopft. Welch ein Wunder. Das Auto sprang an! Ihr könnt euch vorstellen nach all den Strapazen und Erlebnissen waren wir alle sehr froh, dass wir nun weiterfahren konnten.
So ging die Fahrt weiter auf der Autobahn bis wir plötzlich feststellten, dass der Motor entsprechend der unterschiedlichen Drehzahlen manchmal Aussetzer hat.
Wie hätte es anders kommen können, als wir gerade hinter einem LKW herfuhren ging der Motor bei ca. 90 Sachen aus. Wir rollten auf den Seitenstreifen und die Prozedur begann von neuem. Motorhaube auf, Sanja an den Anlasser, ich hinter das Steuer und schwup die wup nach ein paar versuchen, lief der Motor wieder. Da meinte Sanja das ich gleich hinter dem Steuer bleiben könne, nicht das der Motor wieder ausginge, falls zuwenig Gas ankäme wenn wir jetzt wechseln würden.So durfte ich endlich mal wieder Auto fahren. Flo merkte man nun langsam an, das seine Entspannte Urlaubslaune rapide abnahm. Von den Erholsamen 10 Tagen Mexico war außer seiner Bräune nicht mehr so viel Entspanntheit übrig.
Ich quälte Sanjas Auto ein wenig, denn wir wollten ja schließlich alle nach Hause kommen.
Mit Steffi hatte ich eigentlich ausgemacht das ich so gegen 12 Uhr bei ihr daheim sein werde. Sie solle sich also etwas sputen und nicht zu lange Arbeiten das ich nicht so lange auf Sie warten müsste. Ihre Mama wäre da und würde mich dann in Empfang nehmen. Mittlerweile waren wir noch nicht bis Karlsruhe gekommen und es war kurz vor 12.
Ich jagte das Auto auf die Linke der drei spuren und überholte freudig ein Auto und LKW nach dem anderen. Flo wollte sich gar nicht mehr recht unserem lustigen Gepfeife und Gesinge von irgendwelchen Faschings und Apre-Ski Liedern anschließen. Was Sanja und ich überhaupt nicht nachvollziehen konnten … es lief doch alles bestens.Bis mir der Motor wieder auf der linken Spur ausging währen dich gerade einen LKW überholte der selbst einen LKW Konvoi überholte. Ja wirklich Scheiße, denn trotz des rechten Blinkens ließ uns niemand nach rechts. So wechselte ich vom Rechtsblinken zum Warnblinken und kam nach einigen Metern auf dem linken Fahrstreifen zum Stehen. Sanja hüpfte aus dem Auto, ich betätigte den Hebel für die Motorhaube, Sanja drosch wie eine wilde auf dem Anlasser rum und ich bemühte mich unzählige male den Bock wieder anzuschmeißen. … Sekunden wurden zu Minuten und die Minuten zu Stunden bis das Auto wieder lief. Mittlerweile war es ein reines Hup-Orchester um uns herum. Niemand hatte dafür Verständnis das wir wohl ein Problem hatten und uns erdreisten auf dem linken Fahrstreifen einfach so stehen zu bleiben. Armes Deutschland.
In Indien hupen Sie permanent, da steht auch auf jedem Bus oder Auto, bitte Hupen wenn man überholt, aber wenn da mal einer egal wo auf der Straße stehen bleibt, wird es ruhig und es ist sofort jemand da der einem Hilft. In Deutschland natürlich nicht…Wie wir also wieder weiterfuhren, entschlossen wir uns nun doch einfach nicht zu hetzten, lediglich die rechte Spur zu benützen und im Falle eines weiteren Motorausfalls was wir alle überhaupt nicht für MÖGLICH hielten gleich auf den Standstreifen rollen zu können.
Zwischendurch rief Flo mal wieder Steffi an um ihr mitzuteilen wo wir gerade sind und sie machte sich schon über uns lustig und meinte wenn das bei euch so weitergeht dann bin ich eher zu Hause wie ihr…pah, das glaubt ja keiner.
Flo´s Stimmung wurde immer schlechter. Ihr denkt euch jetzt bestimmt, man wie oft hat er das denn schon geschrieben, die kann doch gar nicht mehr schlechter werden. Aber doch ich sag es euch sie konnte. Flo nichts für ungut.
Die einzige Sache die Flo noch ein bisschen bei Laune hielt war über Sanjas Auto abzulästern. Was mich wiederum auch immer wieder zum Lachen brachte, wohl auf Sanjas kosten, Sorry!
Wir also dann endlich gegen halb 4 von der Autobahn bei Mühlhausen runter und in Richtung Sweety. Doch schon an der nächsten Ampel das gleiche Spiel. Der Motor ging aus. Sanja lotste einen 7ner BMW mit den Fachkundigen Handzeichen die auch die Fluglotsen am Flughafen drauf haben um uns herum während ich mit Zündung, Kupplung und Gas versuchte dem Motor wieder ein Brummen zu entlocken. Geschafft.So ging die Fahrt weiter. Als wir in Geißlingen ankamen wollte der Motor schon wieder nicht. Wir rollten auf einen Streifen zwischen beiden Fahrbahnrichtungen aus und versuchten erneut zu starten. Doch diesmal ohne Erfolg. Alle Tricks und kniffe die wir nun im Laufe der Fahrt reichlich gesammelt hatten halfen nicht mehr weiter. Verzweifelt stiegen wir aus dem Auto aus. Als wir eine ATU Werkstatt entdeckten an der wir wohl gerade vorbeigefahren sind. So genug experimentiert, wir setzten Sanja ins Auto, und Flo und meiner einer schoben das Auto gegen die Fahrbahnrichtung wieder zurück zu der ATU Werkstatt.
Dort auf einen Parkplatz und Sanja direkt rein in die Garage. Kurze Zeit später war sie mit einem Ostdeutschen hilfsbereiten Mechaniker wieder am Auto. Er selbst versuchte zu starten und tüftelte etwas rum bis ihn Sanja aufklärte das wir heute schon öfters Probleme mit dem Anlasser gehabt haben.
Nu warum sagt Ihr mir das den nisch gleich? Also schoben wir alle zusammen das Auto in die Werkstatt und der nette Mechaniker machte sich ans werk.
Es war bereits kurz nach Vier als ich dann Steffi anrief, die schon sehnlich auf mich Wartete. Mit den Worten, Hallo Sweety, hast du schon mal die ATU Werkstatt in Geißlingen von Ihnen gesehen, wusste Sie nicht so recht was Sie darauf sagen sollte…
Kurze Zeit später hatte der gute Mechaniker dann die eigentliche Verbindung entfernt und eine neuen Steckverbindung draufgemacht.
Als er nun Sanja bat den Motor zu starten sprang er sofort an. Das Lachen hättet ihr sehen müssen.
Nach dem wir gezahlt haben und das Auto wieder raus auf den Parkplatz brachten war mittlerweile auch schon Steffi eingetroffen.
Als Steffi ankam fiel sie erstmal Sanja und dann ENDLICH mir in die Arme.Ach war das schön wieder bei meinem Schatz zu sein.
Wir wünschten Sanja und Flo noch eine gute Heimfahrt und machten uns selbst auf den Weg nach Hause.

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