Ein langes, entspanntes Wochenende steht vor der Tür!
Jörn und ich haben uns vorgenommen mal wieder richtig schön in der unbekümmerten Natur auszuspannen und Abenteuer zu erleben.
So zog es uns in den größten Nationalpark Indiens.
Rund 80 km südlich von Mysore erstreckt sich an der Straße von Ooty der 880 km2 große BANDIPUR NATIONALPARK. Dieser ist Teil des Nilgiri Biosphere Reservat. Dieses Wildreservat besteht aus verschiedenen Naturschutzgebieten. Diese sind: Nagarhole, Mudumalai in Tamil Nadu und Wayanad in Kerala. Tamil Nadu und Kerala sind wie Karnataka eigene Staaten.
In diesem unglaublich farbenfrohem und aus unterschiedlichsten Vegetationen bestehendem Nationalpark leben heute über 5000 Indische Elefanten. Das ist ein Fünftel der gesamten Population des Planeten. Außerdem leben hier Gaurs (indische Bisons), Axishirsche (Chitalas), Sambahirsche, Panther, Leoparden, Lippenbären und Languren (Affen mit weißem Opabart).
Zudem sollen mehr als 80 Tiger durchs Gehölz streifen. Die man aber leider nur sehr selten zu sehen bekommt.
So machten wir uns also am Freitag Morgen um 8 Uhr auf ins Abenteuer…
Dank Jörns Fahrer waren die 240 km Entfernung die hier in Indien immer noch gute 6 Stunden Zeit in Anspruch nahm eine unterhaltsame und lustige fahrt.
Dann endlich verließen wir Karnakata und kamen in die ersten Bergketten die am Rande dieses wundervollen Nationalparks liegen.
Saftig grüne Berghänge säumten unsere Wege, bis wir endlich das „Haupteingangstor“ des BANDIPUR NATIONALPAKS passierten.
Ab hier ist jetzt Anhalten, Aussteigen zum Fotografieren und Parken VERBOTEN!
Man muss sich strickt an die Verkehrszeichen halten und darf auf keinen Fall von den Hauptstraßen die sich durch diesen großen Park ziehen abweichen.
So zog sich unser Weg noch weitere 60km in den Nationalpark hinein.
Und dann sahen wir endlich die ersten wildlebenden Elefanten an der Straße die uns zu unserem Jungle Retreat Camp führte.
Eine vierköpfige Elefantenfamilie weidete am Straßenrand.
Man ist das ein geiles Gefühl, diese riesigen Tiere, soooooo nah sehen zu können. Sicherlich, im Zoo stand ich da auch schon näher dran, aber hier in der Natur Mensch und Tier nur Meter voneinander entfernt. Und keine 30cm Dicke Bettonmauer die einen Wildgewordenen Elefantenbullen mal eben daran hindern könnte, das Auto platt zu machen.
Ich hatte richtig Gänsehaut. Es war einfach nur toll!
Könnt ihr auf diesem Bild den Elefanten erkennen. Nicht ganz einfach, doch keine 8 Meter von uns Entfernt hat sich auf diesem Bild ein großer Elefantenbulle im Unterholz „versteckt“ sofern man dass noch sagen kann bei einem Bullen der bestimmt an die 2 Tonnen wiegt…
Dann ging die Fahrt weiter und es wurde noch besser.
Wir passierten den äußeren Ring des Nationalparks und kamen nun in den inneren Ring. In das Herzen des Bandipur Nationalparks.
Als uns die Straße über eine alte Metallbrücke führte, erhuschte ich aus dem Augenwinkel einen Badenden Elefanten im Fluß darunter.
Keine Frage das wir uns dies nicht entgehen lassen konnten…
Als wir näher kamen, erkannten wir einen großen Elefantenbullen der von einem Mann geritten wurde und zum Waschen an den Fluß gebracht worden war.
Da bleibt einem einfach die Sprache weg. Diese riesen Tiere, wie sie sich von den Menschen so führen und leiten lassen. Wao!
Die Männer am Fluß, die alle ihre Elefanten wie kleine Hündchen dabeihaben, müssen wirklich ein großartiges Vertrauen in die Elefanten haben, sich derart unter ihnen hinzugeben um die Elefanten richtig sauber zu bekommen. Ein falscher Fußtritt und der Elefant hat mal ebenen einen Menschen zertreten.
Doch bei längerem Betrachten erkannte man wohl eine gewisse Routine und dem Elefanten schien es sichtlich sehr gut zu gefallen, so gut gewaschen zu werden.
Echt klasse das ein solch großes Tier sich von so einem kleinen Menschen Anweisungen geben lässt, diese Befolgt und sich auch einfach in den Fluß legt und den Mann seine Arbeit machen lässt. Mit einem Stein hat er den Elefanten richtig fest abgerieben...
Dann machten wir uns auf, zu unserem letzten drittel im Park zu unserem Camp. Die Straße hörte in einem Ort in der nähe des Camps auf. Es führte uns lediglich ein schlechter Schotterweg mit üblen Schlaglöchern und ausgewaschenen Löchern zum Camp.
Im Jungle Retreat angekommen, machten wir uns vom Parkplatz auf um uns mal umzuschauen.
Dann sahen wir die ersten Axishirsche die sich nur unweit der Essens-Bambushütte in aller ruhe über das leckere Grün hermachten.
Unfassbar! Das ist echt leben mitten im Jungel!
Wir wurden freundlich begrüßt, bekamen einen ersten Drink mitten in dieser frischen und gut riechenden Luft. Tausende Grillen ziepten, die Vögel zwitscherten in hunderterlei Töne und Melodien. Einige wunderschöne Schmetterlinge flatterten in den farbigen Sträuchern umher, aus der Ferne hörte man Affen schreien.
Das ist wirklich das Paradies auf Erden!
Dann wurden wir zu unserem Wochenendhäuschen gebracht.
Ein richtig typisch altes Stein Haus das früher vermutlich in diesem Stiel den Menschen kühle Nächte geschenkt hatte.
So brachten wir unsere Taschen kurzerhand aus dem Auto ins Häuschen und begonnen damit das Jungel Camp zu erkunden. Denn in der Beschreibung hatten Sie von einem herrlichen Pool auf dem Berg mit traumhafter Aussicht in die Berge und in den Jungel geprahlt.
Das Jungle-Tree-House, in herrlich luftiger Höhe über dem Jungledach.
Rein in die Badehose und ab in den Pool, die Natur, die Luft die vielen Tiergeräusche und die Stille genießen!
Zum späten Nachmittag trieb uns unser Hunger wieder in die Essens-Bambushütte, von der aus man immer noch einige Axishirsche im Grün ca. 20 Meter entfernt sehen konnte.
Wir bekamen beim Abendessen Gesellschaft von Daniel. Er ist der Jungel-Rancher und ein total klasse Typ.
Da wir bei der Buchung einiges angefragt hatten, wie es mit Jungelwanderung, Bergbesteigung, Safari-Tour etc. aussieht, wurden wir nun über alle Möglichkeiten informiert.
Ab Einbruch der Dämmerung ist es den Gästen nicht mehr gestattet allein über das Gelände zu laufen. Deshalb gibt es einen ganzen Stab an Sicherheitsleute die mit Taschenlampen Nachts die Gäste von der Bambus-Hütte nach dem letzten Drink in die Behausungen führen oder bei Bergtouren begleiten.
Jörn und ich vermuteten, das man uns das absichtlich sagte um uns ein bisschen Angst einzujagen. Huuuu… aber ganz dumm sind wir ja auch nicht.
Wir nahmen an einer kleinen Nachtwanderung teil. Diese ging „NUR“ über das mit einem 8000 Volt Elektrozaun abgesicherte Jungel Camp.
Vielleicht hatten wir doch unrecht…
Dabei sahen wir eine kleine Schildkröte, ein paar Hasen, zwei Wildhunde ein paar Rehe und eine Echse die sich im Baum zum Schutz vor der Schlange für die Nacht zurecht gemacht hatte.
Außerdem Stellte unser Führer drei Infrarotkameras auf den einzelnen Wegen auf. Dies macht er wohl jede Nacht um die Aktivitäten der Tiere im Jungle Retreat nach verfolgen zu können.
Den Abend ließen wir dann wie gesagt in der Hütte gemütlich bei einem Bier ausklingen. Denn Morgen früh würden wir einen illegalen Bergaufstieg mit zwei Rangern machen. Wofür wir fit sein wollten.
Apropo Bier: An der Theke stand groß, dass hier im Jungle Retreat kein Alkohol ausgeschenkt wird. Doch die zweite Frage als wir am Nachmittag ankamen war: Ob wir gerne ein Bier trinken würden…
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