BANDIPUR NATIONALPARK

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... wilde Elefanten im Fluss...

Donnerstag, 18. Februar 2010

Tag 31: Faszinierende Straßenarbeiten

Ich musste auf dem Heimweg von der Firma zu meinem Apartment heute mal wieder fasziniert am Straßenrand stehen bleiben.

Die Inder sind hier ja immer und überall damit beschäftigt die Straßen aufzureißen und sie dann irgendwie wieder zusammen zuflicken.
Wirklich beeindruckend ist das Sie die Straßen von Hand aufreißen und wieder zukleistern. Lediglich mit einer Eisenstange, einem Hammer oder einem Pickel wird hier der Teerbelag „aufgebaggert“.
Wie ich dann so des Weges kam, und ich den Arbeitern dabei zusah wie sie die Steinplatten für den neuen Gehsteig bearbeiteten konnte ich nur die Kamera zücken…
Da sitzt wirklich auf jeder dieser Steinplatte ein Inder mit einem Hammer und einem Spitzmeißel und klopft unentwegt alle 1 x 1 Zentimeter ein kleines Loch in den Stein das im Falle wenn es hier Regnet man auf diesen Platten nicht ausrutschen kann. Ohne Schutzbrille, ohne Handschuhe, Barfuß. Das können die hier Stunden lang machen. Ich setzte mich auf die Terasse vor unserem Eingang des Apartments da die Baustelle direkt davor war und habe Ihnen so bestimmt 1,5 Stunden zugesehen. Jeder hat fleißig wie ein Bienchen auf seiner Steinplatte unentwegt rum getrümmert.

Tja Tag 31, und die Faszination reißt nicht ab.

Tag 30: Incredible India

Wie im richtigen Leben…
Diesen Satz haben wir alle sicher schon Hundert mal gehört. Er trifft in den kuriosesten Situationen immer wieder den Nagel auf den Kopf.
Seit letztem Donnerstag, als sich eigentlich ein Gewitter mit ordentlichen Gewitterwolken ankündigte hat das Wetter total umgeschlagen. Ich hatte mir schon mein sonniges Wochenende im Regen untergehen sehen, als es am Freitag doch wieder über Bangalore bei blauem, strahlendem Himmel um die 30 – 35 Grad warm wurde.
Ja seit Freitag letzter Woche hat das Wetter umgeschlagen und wir haben hier den Sommer bekommen. Ich konnte bisher überhaupt nichts Schlechtes über das herrliche Wetter sagen. Stehts 25 – 28 Grad, keine Moskitos oder ähnliches und in der Nacht angenehme 18 – 22 Grad das man auch noch gut schlafen kann.
Damit ist jetzt Schluss!
Die täglichen Sonnenstrahlen heißen die Stadt auf gut 33 – 36 Grad auf, Nachts muss man froh sein wenn es auf 25 Grad „Abkühlt“, und seit Sonntag Abend habe ich keine Nacht ohne Mückenstiche überlebt… das war bis Dato NIE ein Problem. Mir kommt es vor wie wenn sich hier alles innerhalb eines Wochenendes total verändert hat. Auch in der Firma schwirren den ganzen Tag nervige Moskitos vor meinem Bildschirm rum, arrrrrr!
Isch grien Plag!!!
Seit gestern dann eine neue Herausforderung. Wir hatten tatsächlich 8 mal Strohmausfall! Spitze, das ganze zieht sich dann immer gut über eine oder eineinhalb Stunden hin. Es ist herrlich wenn man gerade an einer Sache Arbeitet, Telefoniert etc. und WUMM schon wieder alles tot!
Das ganze ging soweit das die Stromversorger um 10 Uhr am Abend zum letzten Mal den Strom für eine Stunde abstellten. Das wird echt langsam Nervig. Man kann halt gar nichts mehr tun. Ich bin dann mitten in meinen abendlichen Skype-Telefonaten, Internet surfen wieder einmal mit einem Wum, das war es mal wieder, abgespeist worden…
Kein Licht im Apartment, kein Strom, der Kühlschrank fing an auszulaufen, mein Wasser für die Dusche blieb kalt! Das Badezimmer blieb Dunkel so wie der Rest des Apartments.
Die Apartment Chefin kam dann mit einer LED – Stehtaschenlampe und meinte, dass ich mir damit wenigstens ein kleinwenig Licht im Zimmer machen könnte.
Da zu allem Übel auch noch Arbeiten auf der Straße am Tag die Wasserleitung zu meinem Apartment demoliert hatten, musste ich erstmal aus meinem Apartment raus und in ein anderes Umziehen. Voraussichtlich für die nächsten Tage…
Also saß ich nun in dem neuen Apartment, mit den nötigsten meiner Sachen mit dem Buch über dieser LED-Lampe und las mein Buch.
Das ist natürlich auch eine gute Möglichkeit den Leuten das Stromsparen beizubringen. Vielleicht sollten sich die deutschen mal ein Beispiel daran nehmen. Nicht nur Grünen-Strom zu konsumieren, sonder 2 bis 7 mal am Tag einfach eine Stunde auf den Strom überhaupt verzichten. Das wäre dann noch Grüner als Grüner-Strom…
In diesem Sinne, FF!
Viel Vergnügen!

Bild des Tages:
Notbeleuchtung im Flur des Apartments…

Montag, 15. Februar 2010

Tag 27: Mysore

4:50 Uhr, mein Wecker klingelt. Wie ich es hasse dieses Geräusch zu hören…
So quäle ich mich aus dem Bett, total verballert ziehe ich mich an und mache mich auf den Weg um eine Rikscha in aller Herr Gotts früh zu finden.
5:30 Uhr, Ich irre auf den Straßen umher, denn am nächsten Rikscha Stand ist leider keine Rikscha zu sehen. Langsam werde ich Nervös, ich soll um 6 Uhr in der Stadt sein, und normalerweise brauche ich eine halbe Stunde. Schließlich will ich meinen Bus für den ich das Ticket bereits bezahlt habe nicht verpassen.
Ich irre in der Dunkelheit auf der Hauptstraße umher bis mich fast eine Unbeleuchtete Rikscha über den Haufen fährt. Meine Rettung. Doch als Sie stoppt, sehe ich das bereits zwei Herren darin sitzen. Dennoch fragt mich der Fahrer wo ich hin will. Mit einem Kopfbewegung, den Worten: 100 RPN, signalisiert er mir das ich mich zu den beiden andern quetschen soll.
Sehr lustig, ich sitze mit kurzer Hose, und T-Shirt in der Rikscha und finde es sehr angenehm. Bei den vermutlichen 20 – 23 Grad. Während der Fahrer mit dicker Bundeswehr Jacke, Handschuhen und einer wollenen Kälteschutzmaske, so wie wir sie unseren kleinsten Kinder anziehen, die lediglich das Gesicht ausgeschnitten hat trägt.
Am Majestik angekommen müssen beide Herren aussteigen und beide zahlen den vollen Preis. 5 Minuten später darf ich mich mit 100 Rpn, von der Rücksitzbank verabschieden.
Der Bursche hat das Business wirklich raus…aber ich bin froh, dass ich kurz vor 6 den Busbahnhof erreicht habe.
Während ich auf den Bus warte, genieße ich die Stille auf den sonst so lauten und chaotischen Straßen währende sich die ersten Sonnenstrahlen andeuten.


Auf dem Weg nach Mysore geht es durch herrliche Landschaften. Wir kommen an tollen Bergen vorbei, in denen schon mehrere Filme gedreht worden sind.
Ebenso säumen sich unzählige Reisfelder die von vielen Menschen und Ochsen bearbeitet werden.
Wir halten an einem Spielzeugladen an und der Tour Guide weist uns an das wir 30 Minuten Zeit haben um einzukaufen. Oh man, ich komme mir vor wie in der Türkei, KAFFEEFAHRT, wie ich so etwas hasse wenn ich eigentlich was von Land und Leuten sehen will…

Auch der nächste Stopp wird nicht besser… … und noch ein stopp in einem Government Silk Shop, in dem Sie „Taxfreie“ Saris verkaufen, zu einem Schnäppchenpreis von ca. 10.000 Rupien. Ich gebe doch gern 150 Euro für einen Sari aus wenn ich den gleichen auch MIT Steuer in der Stadt für 30 Euro haben kann…
Doch statt in diesen Laden zu gehen, sehe ich mich in dieser halben Stunde lieber auf der Straße um…
Wir fahren weiter und der nächste Halt ist wenigstens etwas womit ich was anfangen kann.
Frühstück, wenn auch Indisch aber günstig… -grins-.
Dann endlich erreichen wir die erste Tempelanlage. Es ist ein Tempel der bereits vor 1000 Jahren erbaut wurde. Dieser Tempel wird durch einen großen Wassergraben rings herum geschützt. Direkt hinter diesem Wassergraben befindet sich ein Steinwall, der nur 4 Tore nach außen hat. Wir schleichen mit dem Bus durch eines dieser Tore, denn es ist verdammt eng… Innen fahren wir den Wall ab, das Water Gate ist das Berühmteste da vor diesem Gate bei der Besetzung der Damalige Führer ums leben kam.

Dann endlich dürfen wir aus dem Bus um uns den Tempel anzusehen.
Die nächste Sehenswürdigkeit ist der Winterpalast des Maharatschas, sehr schön mit den Blumenanlagen, und den herrlich verzierten Palastzimmern, leider darf man hier nicht Fotografieren… ups, hätte man nicht sollen!
Wir machen abermals Halt an einer schönen Gotischen Kirchen die mich etwas an unser Ulmer Münster erinnert, aber wirklich schön ist.

Endlich erscheinen in der Ferne die unverwechselbaren rot-goldenen Kugeln auf dem Dach des Mysure Palast. Es ist ein gigantischer und sehr beeindruckender Palast. Die kunstvoll gestalteten Zimmer mit unzähligen schön verzierten Bildern und Malereien sind eine Augenweide. Leider ist es nicht gestattet gewesen hier zu Fotografieren. Es gab sogar eine Sicherheitsschleuse vor dem Eingang in den Palast, wie am Flughafen. Metalldetektoren und ganz - Körper Kontrolle bevor man hinein durfte. Fotos, Handys etc was eine Kamera besaß musste abgegeben werden. Ohne Ausnahme…

Am Sammelpunkt für die Weiterfahrt blieb mein Blick an dieser Honda-Werkstatt hängen. Puncher Works… wie köstlich!Weiter ging die Fahrt über ein kleines „Gebirge“ zum nächsten Tempel. Während dessen sahen wir einen weiteren Palast in der Ferne.Auf diesem Berg tummelten sich rund um den Tempel nicht nur Besucher, Mönche, Kühe und Blumenverkäufer sonder auch Massen an Affen… was sehr lustig anzusehen war.
Statt den Tempel zu besichtigen sah ich mir lieber die Umgebung an. Jetzt stand endlich unser Letzter Tagespunkt auf dem Plan. Lediglich 2 Stunden Busfahrt zu den schönsten Palast Wasser Garten, die bei Sonnenuntergang

und bei Einbruch der Dunkelheit mit Lichtspielen farbig dargestellt werden.


Um 7: 30 Uhr ging die Fahrt dann endlich wieder zurück in Richtung Bangalore. Gut 80 km lagen vor uns. Nach dieser 17 Stunden Tour kam ich vollkommen erschöpft und K.O wieder in Bangalore am Busbahnhof an.
Mit letzter Kraft schleppte ich mich in eine Rikscha und ließ mich ohne großes Verhandeln wieder zu meinem Apartment bringen. Nach 19 Stunden auf den Beinen fiel ich wie ein Stein ins Bett und rührte mich kein bisschen mehr, bis mich am nächsten Morgen wieder dieses scheußliche Klingeln aus meinem Schlaf riss…