BANDIPUR NATIONALPARK

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... wilde Elefanten im Fluss...

Dienstag, 9. Februar 2010

Tag 20: Matrimendir, the Soul of the City

Ein herrlicher Morgen lag über Auroville. Die Sonnenstrahlen linsten durch die Bambussträucher und zwischen den Palmenwedeln hindurch.
Die Vögel sangen fröhlich in unterschiedlichsten Melodien. Der Wind zog sanft durch die Blätter was dem ganzen ein vollkommenes Urlaubsgefühl verlieh.

Wir also raus aus dem Bett, ab unter die Dusche und rauf aufs Motorrad. Heute werden wir das unglaubliche Zentrum Aurovilles zu Gesicht bekommen. Das Matrimendir, the Soul of the City!
Das Matrimendir wurde 1968 von der Idee mit dem ersten „Spatenstich“ auf den Weg der Wirklichkeit gebracht. Wirklich fertig gestellt ist das ganze aber erst 2008.

Matrimendir symbolisiert eine neue Energie, die aus der Mitte der Erde herauskommt. Deshalb auch diese „Kugel“ die wie ein stück aus der „Erdkruste“, Symbolisiert durch die Steinrampen, heraus Bricht.

Wir wurden in kleine Gruppen von ca. 30 Leuten aufgeteilt. Danach führte uns ein netter älterer Herr auf den sandigen Wegen in Richtung Matrimendir.
Matrimendir bedeutet die Mutter der Erde.

Wir kamen dem Eingang immer Näher.

Der Weg der nun zum Eingang des Matrimendir führte war sehr beeindruckend. Bevor wir nun durch eine elegante Treppe endlich eintreten durften, mussten wir uns der Schuhe und Socken entledigen.
Die weißen Marmortreppen fühlten sich erfrischend kühl und toll an. Wir wurden auf einer ersten Ebene einmal im Kreis geführt. Alles war weiß. Weißer Marmor wo auch immer man hinsah… es war beeindruckend. Am Rand waren Bänke hinter denen weiße Socken für jeden Vorbereitet lagen. Wir mussten diese anziehen und dann waren wir prepared um das Matrimedir zu betreten. Es führte uns eine wunderschöne Treppe in den ersten großen Raum.

Diese Größe des Raumes hatte eine unglaubliche Anziehungskraft. Es war so beeindruckend, alles was wir sahen war weißer Marmor, sehr fein verarbeitet. Da die ganze Kugel von vier Hauptpfeilern gehalten wird, war an genau diesen vier Pfeilern eine leichte Vertiefung, eine Rinne, in den Marmor eingearbeitet. Der Grund dieser Rinnen war mit Gold belegt. Über diesem Gold floss Wasser die Wände hinab und lief dann in ein leichtes Sprudelbecken, das ebenfalls aus weißem Marmor bestand.

Zwei gigantische Wege die in einem Halbkreis in dem Raum emporstiegen zogen sich Spiralförmig bis zum Herz des Matrimedir hinauf. Wir durften über eine dieser „Brücken“ hinauflaufen.

Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Der Boden dieser „Brücken“ war mit weißem Teppichboden belegt. Die Seitenwände aus Glas. In dieser ganzen Kugel gibt es nicht ein Fenster, was diesem Raum eine großartige Atmosphäre verleit.

Oben Angekommen wurde uns eine große Türe geöffnet die uns in ein Raum führte der über diesem Raum Mittig von der Kugel angebracht war.

The Soul of the City.

Es war ein 12 eckiger Raum, mit 12 Säulen die einen Kreis bildeten. Es gab lediglich weißen Teppichboden in diesem Raum. In der Mitte des Raumes war ein ca. 3 Meter großer Kreis aus Marmor, auf dem der größte Kristall aus reinem Glass auf einem Gestell Präsentiert wurde.

Wir nahmen alle auf einem weißen Tuch platz, und fixierten unseren Blick auf den Kristall.
Es war ein gigantisches Gefühl, vollkommene Stille. Es war lediglich ein Loch in der Decke genau über dem Kristall vorhanden, durch das mit einem Spiegel das Sonnenlicht auf den Kristall geleitet wurde. Es war vollkommen Still. Ich konnte meinen Atem hören, spüren wie mein Herz schlug, es war atemberaubend. Wir hatten gut 15 Minuten in diesem Raum.
Ich erkannte in der Kugel alle Menschen die wir hier um diesen Kristall saßen. Es wurden alle auf dem Kopf abgebildet. Je nach Sonne und wohl einzelnen Wolken die an diesem Morgen am Himmel entlang zogen veränderte sich das Licht. Es waren deutliche hell dunkel Bewegungen und der Schatten bzw. die Schattenumrisse in der Kugel und auf dem Marmorboden zu erkennen.
Diesen Ort nennt man zu Recht, den Frieden auf Erden! Ich bekam eine Gänsehaut wie ich so dasaß, auf diesen Kristallball stierte, das Gedämmte Licht den Raum unterschiedlich erscheinen ließ und man sich selbst auf einmal unglaublich nah war. Ich hatte meine Hände übereinander gelegt, und war mir irgendwann nicht mehr sicher ob meine Hände sich nur leicht berührten oder ich sie start zusammen drücke… es war wirklich Mystisch…

Nach dem wir wieder aus dem Raum, den Weg und die Treppen hinunter gegangen waren, wurden unsere Socken eingesammelt und wir durften hinaus gehen.

Unter dem Matrimendir kam das Sonnenlicht dann wieder heraus. Nach dem es durch die Kristallkugel hindurchgedrungen war. Hier wurde es nun zum letzten mal in eine Kristallkugel geleitet ehe es dann umgeben vom Wasser allen Betrachtern eine freude bereitete.

Die Sogenannten Banjam Trees sind spezielle Bäume. Direkt neben dem Matrimendir ist dieser spezielle Baum. Er erstreckt sich über eine gigantisch große Fläche.

Die Struktur des Baumes ist recht einfach. Es wächst erst ein Hauptstramm, mit weit auslegenden Ästen. Immer wieder wächst an den weit auslegenden Ästen Wurzelbüschel vom Ast zum Boden. Sobald die Wurzel den Boden erreicht hat, wird daraus ein weiterer Stützstamm. So wächst der Baum mehr und mehr in die Fläche und hat überall stützen die diese riesigen Äste und das ganze Laub daran tragen.
Es hat mich sehr stark an Avatar erinnert. Der Baum des Lebens…

Nach diesem ergreifenden und beeindruckenden Morgen, machten wir uns nun auf den Weg zum Frühstücken.
Wieder am Beach Cafe, ließen wir uns das herrliche Käse-Omelette, ein Schoko-Crossaint, einen Cappuchino und ein große Schüssel mit gemischten frischen Früchten schmecken.

Der Strand lag direkt hinter dem Tor des Beach Cafes. So ließen wir es uns nicht nehmen nach dem Frühstück auch eine Kostprobe dieses unbeschreiblichen Indischen Ozeanes zu nehmen.
Die Sonne brannte fürchterlich. Schon allein nur das aus dem Schatten in die Sonne zu gehen, ließ die Hitze auf der Haut spüren.

Wir ließen uns nicht bitten und stürzten uns in die Fluten. Es war wunderschön erfrischend. Die Wellen waren recht beachtlich. Nach ein paar Metern waren sie bereits so stark das man mühe hatte bei auslaufenden Wellen wieder an Land zu laufen. Sie rissen mir regelrecht die Beine unter dem Hinter weg.
Es war faszinierend den Indern beim Baden zu zusehen.
Fast alle Indischen Männer/Jungs gierten und stierten auf die Europäischen Frauen die hier am Meer im Bikini lagen. Denn die Indischen Frauen gehen in kompletter Montur ins Meer. Also wirklich ins Meer gehen hier kaum welche da fast keine Inder schwimmen können wie uns später viele erzählten. Aber bis ins Knie/Hüfthohe Wellenmeer gehen sie dann doch rein. Den Sari umgebunden, eine Hose darunter, mit Schlappen und Schaal, so standen die Frauen und Mädchen in den Wellen.

Außerdem haben wir noch eine ganze Hochzeitsgesellschaft gesehen die am Meer den Tag nach der Hochzeit entspannt genoss.

Ein Inder kam an und wollte von uns beiden ein Bild machen. Er stelle sich zwischen uns und sein Freund knipste uns. Sie hatten einen Blinden bei sich, der auf dem Boden saß und sich sehr freute als wir uns mit ihm unterhielten.
Karl-Heinz wurde darauf hin direkt Interviewt. Der Blinde hatte ein großes, altes Diktiergerät in seiner Hemdtasche und schoss wie ein Reporter nach vorn. Mir viel auf das er im Vergleich zu den anderen aus dieser Reisegruppe am besten Englisch sprach.

Nach einer knappen Stunde verließen wir wieder diesen Strand. Nach einem kurzen Schwetzchen mit zwei älteren Schweizer Damen die uns ihre Geschichte vom Gestohlenen Pass und der Wiederbeschaffung berichteten. Die eine ganze Woche in Indien in Anspruch nimmt, machten wir uns wieder auf den Weg in eine Komune.

Laut dem Programmheft sollten hier heute Nachmittag Brasilianischer Gefängniskampf betrieben werden. Dieser Kampf wird Capoeira Camara genannt.
Ein paar unglaublich gut durchtrainierte Typen, braun gebrannt und sehr relaxt vertrieben sich dann damit den Nachmittag. An dem ich sehr gefallen fand während wir im Schatten auf einer Mauer saßen und ihnen zusahen.

Diesen naturverbundenen, entspannten Tag ließen wir dann bei einem gemütlichen Abendessen in einem der umliegenden Dorflokale ausklingen.


Karl-Heinz brachte mich noch an den nächsten Tuc-Tuc stand und wir verabschiedeten uns.

Ich machte mit dem Tuc-Tuc Fahrer 200 Rpn aus und er startete die kleine Rikscha.
Dummerweise endete die Fahrt schon nach wenigen Minuten. Er fuhr auf eine Seitenstraße, sprang aus dem Tuc-Tuc und war weg. Nach einigen Minuten des Wartens stieg ich aus um nach dem Fahrer zu sehen, doch keine spur. Da ich etwas unter Zeitdruck stand, machte ich mich also auf den Weg, aus diesen kleinen Straßen zurück zu den nächst größeren. Nach ca. 10 Minuten hatte ich dann wieder ein Tuc-Tuc-Fahrer. Dumm war nur das er nicht ein Wort Englisch sprach… so sagte ich ihm ca. 10 mal: Pondichery ehe er dann Kopfschüttelnd losfuhr. Als wir an einem größeren Shop in Pondichery vorbeikamen signalisierte ich Ihm, dass er anhalten soll. Was er auch tat. Ich lief zu dem Laden, zeigte dem Verkäufer mein Ticketblatt und fragte Ihn ob er wüsste wo ich da hin muss. Er schien sich gut auszukennen. So bat ich Ihn mit zu meinem Tuc-Tuc-Fahter zu kommen und ihm bitte den Weg zu erklären. Schließlich wurde ich langsam Nervös!!!
Ich stieg ein und es ging weiter… doch an der Stelle an der er mich aussteigen lassen wollte war weit und breit nichts von meiner Transportgesellschaft zu sehen.
Das einzige Schild was weit und breit zu sehen war, war Indian Travel. Ich jedoch sollte mit International Sangita Travel befördert werden…
In dem Indian Travel Shop sagte man mir dann das Sangita Travel das Büro heute geschlossen hat, und das Indian Travel nun die Befugnis hat den Reisenden zu sagen wo sie warten sollen. Sie gaben uns aber kein Ticket und auch darüber das der Bus den wir gebucht hatten heute nicht fahren würde sonder sie einen lokalen Stadtbus für die Fahrt einsetzten hätte nichts mit ihnen zu tun. Die ganzen Mitfahrer waren außer sich. Wir haben 750 RPN bezahlt um ein wirklich Luxuriösen Sleeper Bus zu bekommen. Meine Fahrt hier her war deutlich billiger… und nun sollten wir in einem „public trevel city bus“ nach Hause gefahren werden. Die Leute schrien wild umher, Riefen die Hotline an, und den Ausdrucksweisen der Indischen Wörter nach war das keine Lustige Unterhaltung.
Einige riefen sogar die Polizei. Als diese eintrafen um etwas Klarheit und wieder etwas Ruhe hinein zu bringen, kamen die Ernüchterungen… wir könnten mit aufs Polizeirevier kommen, um dort eine Aussage abzugeben, und eine Anzeige gegen Sangita Travels zu machen. Jedoch wies uns der Nette Polizist gleich darauf hin, dass dies nicht unter 2 Stunden gehen würde. Wir uns daher nun Entscheiden müssten, was uns wichtiger sei. Eine Anzeige zu machen und vermutlich vergebens auf irgendeine Entschädigung zu hoffen oder aber einfach in den sauren Apfel zu beißen und Morgen früh wieder in Bangalore zu sein.
Währen das nur Ausländische Touristen gewesen, hätte ich gesagt das es ein abgekartetes Spiel gewesen wäre. Jedoch waren gut ¾ der Reisenden Indische Leute aus Bangalore. Sie schnauzten dann den Busfahrer und die Gepäckhilfen ordentlich zusammen.
Rehish und Harza zwei Indische Jungs meines Alters waren unglaublich wütend. Denn auch Sie mussten Morgen wieder Arbeiten. So beschlossen wir am Straßenrand und noch ein Bierchen zu gönnen um dem Übel etwas freudiger entgegen zu blicken.
Ich machte die ganze Nacht kein Auge zu und war froh als ich in aller Früh im Apartment in mein Bett viel.

1 Kommentar:

  1. *neidisch*
    sieht aus als hättest du ne menge spaß da drüben. hoff du vermisst uns trotzdem a weng ;-)
    busserl conny

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