BANDIPUR NATIONALPARK

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... wilde Elefanten im Fluss...

Dienstag, 18. Mai 2010

Tag 112: Relaxen am Pool…

Heute beschloss ich den Sonntag gechillt bei Jörn am Pool zu genießen.
So lieh ich mir das Mofa von unserem Apartmentnachbarn um zu Jörn zu fahren.

Gegen Mittag erreichte ich dann auch endlich Palm Medow und wir hatten einen lustigen, redefreudigen Nachmittag am Pool.
Schön wie es sich gehört mit Burger, etwas Schwimmen und natürlich einem guten Buch.

Gegen Vier zog dann etwas Unwetter auf. Der alltäglich Monsun schien sich heute etwas stärker anzukündigen wie sonst.
Deshalb beschloss ich auch gleich aufzubrechen.

In meinem T-Shirt quälte ich das Mofa bis auf Drehzahlanschlag… Erst setzten heftige Winde ein, die den ganzen Sand der auf den Straßen lag aufwirbelten und mir unschön ins Gesicht, auf die Haut und in die Klamotten schleuderten.
Ich sagte zu mir, ich werde als erstes wenn ich Zuhause ankomme unter die Dusche hüpfen um mir den ganzen Dreck abzuwaschen…
… doch soweit kam es nicht.

Den der Regen begann noch ehe ich die erste Hälfte des Weges hinter mich gebracht hatte.

Wenn es hier regnet, dann regnet es RICHTIG!

Im nu waren die ganzen Straßen überflutet. Sturzbäche strömenden über die Fahrbahnen und ich tat mir schwer in dem heftigen Regen voranzukommen.

Also noch mehr gas, geduckt und einfach überall durch… doch nicht lange! Denn dann tat das Mofa keinen Zucker mehr. SCHEIßE! Mein Benzin war leer! Wenn etwas nicht läuft dann aber richtig!
So durfte ich auf den klatsch nassen Straßen in den Sturzbächen das Mofa gut 1,5 km zu Fuß entlang schieben bis die nächste Tankstelle am Wegesrand auf mich wartete.

An der Tankstelle angekommen, war ich gerade dabei mich etwas meiner super nassen Klamotten, durch auswringen der T-Shirts mich vom Gewicht des Wassers zu befreien, als ich nur noch einen schlag hörte. Erschrocken schaute ich auf, als ich mehrere Menschen schreien hörte. Ein Baum der an der Straße stand war auf das Dach der Tankstelle gekracht. Er hatte dabei eine Stromleitung abgerissen und ein großer Ast des Baumes war abgebrochen und unter das Dach der Tankstelle auf ein Auto geflogen.

Das Auto war zwar demoliert, glücklicherweise ist den Insassen die zu dem Zeitpunkt im Auto saßen nichts passiert.
Nach dem ich etwas gewartet hatte, der Regen aber nicht nachließ entschied ich mich dazu dennoch nach Hause zu fahren.

Der sonst etwa eine Stunde lange Weg, zog sich auf gut zwei Stunden. Denn die unzähligen Bäume die auf der Straße lagen und den Verkehr in schönen Etapen festhielten machten ein Durchkommen sehr schwierig.

Es regnete so stark das sich die Tropfen auf meiner Haut wie leichte Nadelstiche anfühlten. Ich wollte einfach nur nach Hause, denn der Wind, kühlte mich aus und ich begann zu frieren.
Ja zu frieren, und das wo wir den Nachmittag bei ca. 35 Grad verbracht hatten. Aber dennoch hatte ich eine schöne Gänsehaut am ganzen Körper, war nass bis auf die Badehose und quälte mich durch die umherirrenden Autos.

An der letzte Tankstelle angekommen machte ich den Tank noch mal voll, da ich auf dem letzten Stück nicht noch mal schieben wollte…

… nicht schieben wollte, aber dennoch musste.

Ja und das trotz vollem Tank!

Denn ich hatte mir wohl, als ich durch einen weiteren Sturzbach der die Straße überquerte, einen Platten gefahren.

Entnervt, frustriert, nass und frierend schob ich den Bock durch den Regen nach Hause zu meinem Apartment. Die ganzen Autos, LKW´s und Busse die an mir vorbeipreschten hinterließen mir alle einen ganz besonderen Gruß!

Denn alle wirbelten durch das Vorbeifahren durch Ihre Reifen in den Wasserfluten eine Riesen Fontäne auf, die mich herrlich von Kopf bis Fuß traf! Als ob ich nicht schon vollkommen nass gewesen wäre, aber so bekam ich eine Voll-Dusche nach der anderen ab.

Im Apartment angekommen entledigte ich mich der überschüssigen 10 kg Wasser die in meinen Schuhe, Socken, Hose, T-Shirt, Helm und Rucksack versteckt fest hingen.

Anschließend begann die Arbeit, zu Retten was noch zu Retten war.

Meinen Internationalen Führerschein legte ich Seite für Seite mit Klopapier aus, die Schuhe entledigte ich der Sohlen und stopfte sie mit Zeitungspapier aus, ebenso meinen Helm.
Das Geld legte ich Schein für Schein auf dem Sofa aus und mein Buch behandelte ich vorsichtig Seite für Seite mit dem Fön.

Resultat:

Sonnenbad und Voll-Dusche sind in Bangalore ohne Probleme innerhalb von 2 Stunden möglich!

Am nächsten Tag kam in der Zeitung das es am Gestrigen Abend 63 Bäume entwurzelt und auf die Straße gelegt hatte. Mehrere leicht und schwer verletzte Personen und eine 45 jährige Frau die vom Baum erschlagen worden ist.
Da war ich dann über das bisschen Wasser und das Schieben des Mofas im Regen wieder ganz glücklich.

1 Kommentar:

  1. Für das erste Bild sollte uns Ray Ban was aus ihrem Werbeetat abgeben!

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