BANDIPUR NATIONALPARK

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... wilde Elefanten im Fluss...

Sonntag, 31. Januar 2010

Tag 12: Indische Safari-Tour

Samstag Morgen, mein Wecker klingelt. Ich stehe freudig strahlend auf. Heute ist mein Tag, der Tag an dem ich meine Erste Safari-Tour erleben werde.

Entsprechend freudiger Erwartungen und Spannung gehe ich zum frühstücken. Trinke meinen geliebten Kaba, 2 Omelett und Toast dazu, dann kann es losgehen.
Ich fahren erst mit dem Bus zum Majestic Busbahnhof. Wie ich das von daheim gewohnt bin steige ich vorne ein, da ich ja beim Busfahrer bezahlen möchte… dieser schnauzt mich aber nur böse an und fuchtelt irgendwas mit der Hand. Ich verstehe nicht und will Ihm Geld geben. Doch er schupst mich nur von der Türe weg nach hinten. Ich setzte mich und verstehe noch immer nicht… dann geht die „Thomy“-Lampe auf. Wir sind in Indien. Ich dachte tatsächlich das hier der Busfahrer mehr macht als den Bus zu fahren. Natürlich nicht. Es gibt in jedem Bus ein Bus-Schaffner der abkassiert. So komme ich mit Ticket also am Majestic an.

Hier auf dem Bild: links der Kontrolleur und rechts der Busfahrer...

Dort frage ich mich an den unterschiedlichen Plattformen durch bis ich die richtige Buslinie herausgefunden habe die mich an den Safari-Park bringen wird.

Ein wirklich luxuriöser Volvo-Bus. Hier sind sogar Türen vorhanden, von denen der Busfahrer auch richtig Gebrauch macht und sie immer ordentlich schließt.
Am Bennal Kartakata angekommen bahne ich mir meinen Weg zu den Safari-Schaltern.

Es sind grüne Busse in die ca. 20 Personen gehen. Alle Fensterscheiben sind mit dicken Drahtgittern verschweißt. Lediglich kleine Löcher von ca. 5 x 5 cm sind je Sitzplatz freigelassen. Vermutlich um mit der Kamera besser hinaus fotographieren zu können.
Ich entschließe mich für die größte der angebotenen Touren. Bären, Löwen, Tiger, weiße Tiger, Schlangen, Elefanten, Affen sollen wir sehen. Anschließend gibt es in dem Wildnispark einen Zoo, auch dieser ist im Ticket mit inbegriffen. Ich habe Glück da ich allein bin. In dem Bus der gerade starten will hat es noch vorne neben dem Fahrer ein Platz frei, so komme ich zu einem ARD und ZDF Platz in der ersten Reihe. Unmittelbar an der Front des Geschehens.
Niemand ist angeschnallt. Was den Busfahrer nicht daran hindert wie eine gesenkte Sau durch den „Busch“ zu fahren. Es ist anfangs noch ein Teerbelag, der allmählich zu einer Stein-Schotterpiste wird eher er ganz in Sand übergeht. Ich hatte mir die Tour so vorgestellt das man einfach in die „Wildnis“ fährt und auf gut Glück dann an bekannten Plätzen hält an denen sich die Tiere aufhalten könnten. Aber das war zu schön um wahr zu sein. In Wirklichkeit war der Safari-Park so aufgebaut das es gigantisch große Käfige waren, durch die wir mit dem Bus bretterten. Jeder „Käfig“ war mit dem nächsten „Käfig“ durch eine Schleuse verbunden. In diese Schleuse passte der Bus gerade so. Also wurde immer ein Tor aufgemacht sobald der Bus auf Kontakt mit dem ersten Tor war, der Bus fuhr hinein. Dann wurde das Tor hinter dem Bus geschlossen und das Tor vor dem Bus geöffnet. Dann ging die Fahrt in den nächsten „Käfig“ weiter. So wussten wir auch schon immer am Eingang des nächsten Teretoriums was uns nun erwartete. Denn über diesen Schleusen werden immer die Tiere die wir nun sehen angekündigt.

Es startete mit Sprungrehen.


Weiter ging es in den „Käfig“ der Bären:



Durch die Schleuse zu den Löwen...



… den Tigern

… und weißen Tigern vorbei.


Aber auch Schlangen, Leguane,Schildkröten und Vögel:



und mehrere Seen an denen Krokodile lagen..



..und Affen säumten den Weg.


Das Gehege der Elefanten war gigantisch groß. Allein hier fuhren wir gut eine halbe Stunde durch. Doch leider sahen wir nichts als Elefantenfußspuren die immer wieder die Sandpiste querten, umgerissene Bäume und Sträucher am Wegesrand. Sowie die ausgeschiedenen und verdauten Blätter die Sie wohl gegessen haben mussten.

Dann erreichten wir den Zoo.

Wir bekamen sogar noch eine Sondervorstellung. Was passiert wenn ein kleines Kind für einen kurzen Moment nicht auf seine Orangensaftflasche aufpasst…. Richtig sie ist weg.


Zumindest den Affen geht es in indischen Zoos gut, denn sie dürfen hier frei rumlaufen.


Ist diese Katze suezied gefährdet???


Nachdem ich im Zoo zwei Eis und einen Liter Wasser verputzt hatte, machte ich mich wieder auf den Heimweg.

Eigentlich wäre ich mit dem Bus der mich zum Safari-Park gebracht hat wieder zurück gefahren. Doch bzgl. gewisser „Umstände“ machte ich mich zu Fuß nur mit dem Foto bewaffnet auf den Rückweg. Durch die dreckigen Straßen und Dörfchen die am Straßenrand lagen.

Aber diese Erfahrungen und Erlebnisse sowie interessanten Bilder werde ich in einem gesonderten Post für euch veröffentlichen.

Wieder daheim angekommen machte ich mich über die herrliche Hawai-Pizza vom Pizza Corner her. Es war ein wunderschöner Tag, mit unglaublichen Erfahrungen und Eindrücken.

Ich hoffe ich konnte euch ein kleinen Einblick in diese interessante Welt geben.

Fazit: Es war eine tolle Erfahrung, nichts desto trotz will ich unbedingt noch einmal eine echte Afrika Safari, wie ich sie mir vorgestellt habe mitmachen.

Eine Tour im Jeep durch den Jungle Afrikas.

In diesem Sinne, wünsche ich euch eine gute Nacht! Träumt schön von den wilden Tieren, ich werde es sicherlich tun.

Tag 12: Die Schattenseite Indiens

Es ist Samstag Morgen, ich bin bereits früh aufgestanden um heute eine Safari-Tour zu machen. Als mich eine Email erreicht. Es ist die Email meines lieben Onkels Daniel.

Er ist gerade Krankgeschrieben, ergo scheint er sehr viel Zeit zu haben, die er freundlicherweise meinem Blog gewährt. Nach dem er mutmaßlich sehr präzise und prägnant all meine Einträge studiert hat, bekomme ich also seine Erwiderung in Fasson dieser besagten Email.

Zitat:
Hi Tobs,
Du bist ja gar nicht im echten Indien. Du verarscht uns doch. Überhaupt kein Dreck auf den Strassen, keine Schlaglöcher, keine Kadaver. Alles ist ordentlich europäisch ausgestattet….Wir kennen es wesentlich krasser aus unseren zwei Aufenthalten.

Schluck, schluck, schluck dachte ich mir. Da sag ich erst mal nix drauf…

Diese Email war nun mit ausschlaggebend weshalb ich euch heute diesen Blog über die Schattenseite Indiens schreiben möchte. Ihr sollt alle sehen wie es auch sein kann, bzw. wie es hier Tag täglich ist.
Ein Stückweit werde ich diesen Blog de facto ganz gezielt dem Daniel widmen. Für alle die sich lieber nur die schöne Sonnenseite Indiens weiterhin in Gedanken halten möchten, sehr euch einfach noch mal den Blog über die Safari-Tour an, und schließt diesen.

Also lieber Daniel, nun zu Dir! Hier startet nun die Kokettierung.

Ich habe nach dieser Email beschlossen von dem Safari-Park, ca. 4 km durch die dreckigen Straßen in Richtung Stadt zurück zu laufen und erst unterwegs irgendwo wieder der Buslinie zuzusteigen wenn ich ein paar EXKLUSIVE Bilder für DICH gemacht habe. ;-)
Lehn dich also zurück, Finger auf die Maus, das du die Bilder schön runter scrollen kannst, und schweif mit deinen Gedanken wieder in die indische Erinnerung. Es freut mich wenn ich weiß das ich dir diese Erinnerungen, durch derartige Müll-, Straßen und Kadaverbilder, wieder geben kann.
Dreck auf den Straßen und Müll an den Straßenrändern:



Abschließend zu diesen Bildern möchte ich euch anhalten, BITTE weiterhin wie gelernt den Müll zu trennen, und in die RICHTIGE Tonne zu werfen. Nicht alles wie die Inder auf die Straße schmeißen... Geht miT gutem Beispiel voran!

Nun zum Thema Straßen...


Das ist jetzt nicht direkt ein Schlagloch, doch möchte ich in diesen ungesicherten Graben auch nicht hineinfahren...
Wie ich so die Straße entlang durch die Gässchen lief, kam ich an einer kleinen Blechhütte vorbei, vor dieser Hütte waren ein paar Hühner in einem Käfig. Ich kam gerade noch rechtzeitig um die indische Schlachtkunst festhalten zu können.

Die letzten Minuten der Hühner sind angebrochen…


Nach dem ausbluten…


Dann werden Sie in diesem Topf entfedert… es spritzte ziemlich und war bei den vorhandenen 28 Grad mit ziemlichem Gestank verbunden der in dieser Blechhütte hing.


Zu guter letzt waren sie verkaufsfertig, wie Gewohnt in üblicher steriler Umgebung. Sauberes Gitter, keine Fliegen im Hintergrund, keine Blutspritzer und Federnreste in der ganzen Hütte, also durchaus europäischer Standard bevor das Huhn auf unsere Teller kommt.


Der Metzger nach erledigter Arbeit.


Der Weg ging weiter und es kamen Kadaver am Wegesrand…
Hierzu möchte ich noch kurz sagen, das ich lediglich 30 Minuten an dieser Verkehrsstraße gelaufen bin und ich konnte für Dich hier leider nur einen verendeten Vogel, eine stark verweste Katze und einen Bären ausmachen. Aber sollte ich im laufe meines Jahres verendete Kadaver in jeglicher Form zu Gesicht bekommen, werde ich Sie für Dich festhalten.



Ups… da habe ich wohl vorher vergessen TEDDY- vor das Bär zu schreiben. ;-)

Weiter ging es auf der Straße, hier ein kleiner Einblick ins Transportwesen Indiens:


Ab und zu warf ich ein Blick in die noch kleineren Seitengässchen.


Lust auf eine Kokosnussmilch?


An denen vorbei die auf der Straße oder im Bauschutt sitzen..

Eine indische Baustelle, sie bauen hier gerade eine neue Brücke über die Zuglinie in Malleswaram.
Kinderarbeit, NEIN, der ist nur Kleinwüchsig, und wird sich später freuen das er immer jünger geschätzt wird…

Was ist an diesem Bild FALSCH??? Seht euch nochmal das Bild drüber an. Dieser Mann hat lediglich für dieses Bild die Schale über den Kopf gehoben. Auf dem Bild drüber könnt ihr sehen das hier mal wieder nur die Frauen die Lasten transportieren...


Na Aaler, des wäre eps wenn se uf doine Baustella au imma so fleißig schaffa dädet!
Fär an Hunderter am Dag, däden die bestimmt in kombledder Besetzung fär di schaffa. Wenn i amol mit dene schwetza soll, musch es mir heud saga.

Die nächsten Bilder zeigen auch wieder eine schöne Seite Indiens. Die Kunst die auch schon unser Opa Paul besaß, aus nichts Hütten zu bauen. Aber seht selbst, ich musste zwangsläufig an Ihn denken.
Das leben auf der Straße:

So ich denke mit diesen Bildern des wirklichen Lebens in Indien sollte es dir gelungen sein dich wieder eher an Deine Urlaube in Indien zu erinnern. Ich werde Dir versprechen steht´s für dich die Augen offen zu halten und dir immer wieder neue Bilder mit den knallharten Tatsachen des indischen Lebens präsentieren.
Ich hoffe du hast deine "altersbedingten" Krankheiten wieder vernünftig auskuriert und bist wieder fit fürs Geschäft!
Fühl Dich gedrückt, und Iss ne Brotwurschd oder an Schwartenmage heut Abend für mich mit.
Viele liebe Grüße,
Tobi