Ich bin wie „gewohnt“ aufgestanden. Sofern man das nach 3 Nächten schon sagen kann… und zum Frühstück marschiert. Da saß doch tatsächlich eine Frau auf MEINEM Frühstücksplatz. Aber wie sich nach und nach herausstellte war es sehr nett. Sie hieß Catriona und war mit Ihrem Mann Jamal wegen einer Hochzeit in Bangalore. Sie stammt aus North Carolina und hat 19 59 ihren Indischen Mann Jamal geheiratet. Ich muss sagen ich habe das Frühstück das sonst so eintönig und allein vor mich hindümpelt genossen. Jamals Familie wohnt noch in Bangalore, sein Vater ist 91, Respekt für indische Verhältnisse. Sie wohnen in einem Apartment neben mir. Also noch bis Morgen. Dann fliegen sie wieder zurück: Bangalore – Frankfurt, übernachten einmal im Steigenberghotel und fliegen zurück in die USA. Es war sehr Interessant sich mit Ihnen zu unterhalten. Sie erzählten mir das sie eine Hemdenherstellung besucht haben, und das um den Saum umzunähen an den später dann die Knöpfe angebracht werden 4 Leute stehen. Einer glättet das Hemd, der nächste schlägt es um, dann näht einer von Unten, übergibt und der andere näht von Oben. Ihr seht, wir sind hier in Indien und nicht in der hoch technisierten westlichen Welt. Sie erzählten mir das für ein normales Hemd 43 Stationen notwendig sind, und das pro Station zwischen 3 und 5 Arbeiter ihrer Arbeit nachgehen. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Rechnen wir die 43 Stationen mit durchschnittlich 4 Personen, so werden für den Prozess eines Hemdes ganze 172 Mitarbeiter benötigt. So sehr man uns den technischen Fortschritt nachsagt aber hier muss ich sagen freut mich die Tatsache das 172 Arbeiter ihren Lohn bekommen und dadurch sich und einen Teil ihrer Familie ernähren können. Das Frühstück ging rum wie im Flug und es wurde Zeit zur Firma aufzubrechen. Ein herrlicher Tag stand bevor. Ich hatte das Gefühl von Urlaub, ein strahlend blauer Himmel, auf den drei Nebenstraßen die mich zur Firma führen war nicht viel los, ein sehr alter Mann mit unglaublich vielen Falten saß in der Hocke auf der Straße, ein Lumpen bedeckte seine Hüften, und summte vor sich hin. Der Wind zog durch die Palmenwedel und ließ sie rascheln, und kleine Kinder spielten mit einer alten Flasche auf der Straße Fußball. Wie gern würde ich meine Laptoptasche in die Ecke schleudern und mit den Jungs spielen oder die Gegend erkunden. Ich freue mich schon richtig auf Samstag und Sonntag. Das werden mit Sicherheit zwei ganz tolle, spannende und aufregende Tage mit vielen neuen Eindrücken.
In diesem Sinne wünsche ich euch auch einen schönen Tag!
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