… wie hatte ich diese Mobilität vermisst!
Ich hatte gestern meine Apartment Mutter gefragt ob Sie wüsste wo ich mir hier in Bangalore einen Roller oder ein Motorrad ausleihen könnte.
Als ich von meinem Gestrigen Tagesausflug zurück kam, hatte Sie bereits ihre gute Freundin Vene und deren Mann Raguh nach einem Roller gefragt.
Vene hat mir schon sehr viele Emails geschrieben, was es alles interessantes im Süden Indiens zu Besichtigen gibt. Leider hatte ich bis jetzt noch keine Gelegenheit.
Wie dem auch sei meinte Raguh ich könnte seinen Zweitroller haben er würde sowieso kaum Roller fahren und hätte sonst noch einen zweiten.
Gesagt getan! So stand er heute Morgen Punkt 10 Uhr vor dem Apartment um mir die Einzelheiten des Rollers und seines Eigenlebens zu erklären.
Seine letzten Worte waren:
Es ist eine alte Lady, behandle Sie entsprechend schonend!
Wolla, hier also meine „Neue“ Alte Dame!
Als ich zum ersten Test einmal um den Block fuhr stieg ich mit einem breiten Grinsen, dass über mein ganzes Gesicht ging ab.
Oh man, wie hatte ich das vermisst!!!
Nach dem ich mir bei Google Earth noch mal in der Vogelperspektive Bangalore im schnell durchlauf angesehen hatte, bewaffnete ich mich mit meiner Kamera, meinem Führerschein und stieg auf die alte Dame!
Für 100 Rupien stellte mir der Tankwart mein Zeiger von E auf F und dem Sommerlichen Ritt stand nichts mehr im Wege.
Da ich mich schon immer so sehr nach richtigem Grün, der weite von Reisfeldern gesehnt hatte, jedoch noch nicht die Möglichkeit hatte wenn ich mal eines gesehen hatte dort einfach mal ein bisschen rumstiefeln zu können, wollte ich das jetzt nachholen. So entschloss ich mich in den Norden und raus aus der Stadt zu fahren.
Auf dem Weg dort hin, passierte ich einen tollen, vollkommen seinem Schicksal überlassenen Jeep.
Ein Stück weiter entdeckte ich dann fleißige Feuerwehrmänner aus Malleswaram die Ihrer Sonntagsarbeit, dem Feuerwehrauto Waschen nachkamen.
Nach gut 10 oder 12 km in der Hitze zeichnete sich noch nicht das Geringste ab, dass ich bald den Rand der Stadt erreicht haben sollte…
Echt erschreckend, da wohne ich selbst schon sehr im Norden von Bangalore, und es will und will nicht enden.
So entschied ich mich um und meine Tour führte mich links über den Westen Bangalores durch „Florida City“ zurück zum Zentrum Bangalores.
Von „Florida City“ hatte mir Jörn am Freitag Abend erzählt. Das er davon totalfasziniert sei und dort unglaublich gern lebe. Nach dem er so davon geschwärmt hatte, war
ich natürlich gespannt wie Oskar, und entsprechend erfreut als sich die ersten Umrisse von „Florida City“ ankündigten.
Wie ich so an der Straße stand und dieses Bild machte, lief ein kleiner Junge her der mir auch gleich einen Tonkrug verkaufen wollte. Nach dem ich dies ablehnte, blieb mir nur eine Chance hier noch mit positiver Erinnerung wieder raus zu kommen… so machte ich ein Foto von Ihm und Zeigte es dem Jungen dann.
Mit strahlendem Lachen lief er die Straße weiter entlang…
So Cruste ich bei den herrschenden 40 Grad weiter die Hauptstraße durch „Florida City“ entlang und genoss den Wind der mir durch das Hemd und in den Helm wehte..
Als ich einen Fluß überquerte musste ich erneut stoppen um die Aussicht einfangen…
und auch die Aussicht zur anderen Flussseite war nicht besser…
… ich bin noch immer wieder Fassungslos wie viel Dreck und Müll überhall herumliegt. Für mich passt dieses Bild einfach immer noch nicht zusammen das diese Wasserbüffel in solch einem Dreck leben. Wenn ich diese Tiere hier laufen sehen, denke ich unwillkürlich einfach immer wieder an Bilder aus Afrika, wo diese Wasserbüffel in herrlichen grünen Landschaften an sauberen Flüssen weiden. Doch nicht so in Indien.
Als ich abermals anhielt um eine schöne Grünfläche mit Palmen anzuhalten, bemerkte ich 3 Maler die damit beschäftigt waren ein Metallgeländer neu zu streichen.
So brauste ich den „High Way“ weiter hinunter in Richtung Stadtzentrum.
Der Verkehr wurde dichter und als ich einen Jeep-Bus vor mir stehen hatte war ich auch schon fast an meinem nächsten Ziel.
Den Cubbon Park, das grüne Herzen Bangalores Zentrum.
Dieser Park wird von den Indern mit dem Central Park in New York verglichen. Er erstreckt sich über 120 Hektar, und liegt mitten in der Stadt, grenzt also direkt an die berühmteste Straße Bangalores, die M G Road (Mahatma Ghandi Road).
Ideal um sich ein bisschen die Füße zu vertreten oder die Wochenenden im Grünen zu verbringen und so dem Smog zu entkommen.
… wie sollte es auch anders sein, können einem hier auch unterschiedliche Tiere vor die Linse hüpfen…
Was mich aber mindestens genauso faszinierte, waren die Gigantisch hochgewachsenen Bambusse.
Hier im Bild links zu sehen, direkt neben dem Paar mit dem roten Sari.
Und damit ihr auch staunen könnt, hier noch mal die Größe in entsprechender Dimension.
Weiter durch den Park wird einem erst mal bewusst wie Vielfältig der Park eigentlich ist. Von Grünstreifen, über Palmen, Bamus, Seen bis hin zu kargen Felsen, Steinen und rotem Sand.
… tolle Wurzeln über die man nicht stolpern sollte…
Aber auch unterschiedliche Gebäude sind in den Park integriert.
Eine Kunstgalerie, ein Aquarium, ein Technikmuseum, ein Staatsgebäude sowie State Central Library.
Neben den toll blühenden Bäumen lassen sich auch die unzähligen Qurils in den Bäumen beobachten.
Sie ähneln unseren Eichhörnchen und sind hier wirklich zu 1000senden vertreten.
Wie auch jedes andere Volk auf der Welt, werden hier im Park auch irgendwelche wichtigen Personen auf Säulen gestellt!
Im Schatten der Bäume ließ es sich dann doch aushalten…
Tolle Tarnung was?
Wen wundert es da, dass dieser Mülleimer leer ist? Wo die Inder ja schon den Müll nicht in den Mülleimer werfen wenn die Mülleimer offensichtlich auf der Straße
aufgestellt sind. Aber wenn Sie dann auch noch so gut getarnt werden, dann wird die Stadt diesen mit Sicherheit NIEMALS Leeren müssen!
Auf dem Weg zurück zu meinem Apartment kam ich dann auch noch durch ein tolles, grünes Viertel.
Alles in allem war es heute mal wieder ein richtig toller und Ereignis reicher Tag!
Doch nach 63 km auf dem Roller bei dieser Hitze, gut durchgebräunten Armen, bin ich froh unter die kalte Dusche zu kommen und mich chillig auf den Sonntag Abend zu freuen!
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