BANDIPUR NATIONALPARK

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... wilde Elefanten im Fluss...

Montag, 19. April 2010

Tag 81: Auf ins Grüne…

Jetzt mit der neuen Mobilität, ist mein Heißhunger auf Abenteuer noch stärker geweckt als er vorher schon war.

So erkundete ich am Sonntag erst einige neue Stadtviertel, bevor es ins Grüne gehen soll.

Eigentlich wollte ich noch mal die Route abfahren die ich an meinem ersten Wochenende in Bangalore abgelaufen bin. Doch statt in das ersehnte Slum Viertel abzubiegen, bog ich wohl eine Kreuzung zu früh ab.
Was mich in ein muslimisches Viertel brachte. Es ist einfach unbeschreiblich aufregend und faszinierend. Alle paar Hundert Meter ändert sich hier alles derart, dass man meinen könnte man macht einen Schnelldurchlauf durch die unterschiedlichsten Länder, Kulturen und Völker.

So besichtigte ich die bunt bemahlten Moscheen und Mineretten die in diesem Viertel wie Pilze im Wald aus dem Boden zu sprießen schienen.

Weiter ging es auf den kleinen, typisch südländischen Sträßchen die sich kreuz und quer durch dieses Viertel schlängelten.

Vorbei an einem muslimischen Künstler, der in seinem Wagen saß und Armbänder knotete.


Aus dem Chaos der Straßen wieder hinaus auf die großen Straßen in Richtung Norden um meinem Wunsch das weite Grün zu sehen näher zu kommen.


Da ich bereits Hunger hatte, lud mich der Clown zu einem Mittagessen mit freundlicher Handgeste ein.


Direkt gegenüber waren die Bauarbeiter dabei, ein neues Segment für die Metro, auf die Pfeiler zu bringen.
Es ist schon erstaunlich, dass egal wo man sich in der Stadt aufhält, hier ca. 15 km von der MG Road entfernt, überall an der Metro Linie gebaut wird.


Endlich nach gut 20 Minuten Fahrt, weg von den großen Verbindungsstraßen, leerten sich die Straßen und ich bekam zum ersten mal das Gefühl, wirklich aus dem geballten Zentrum der Stadt entfliehen zu können.


Hier waren die Straßen schon sooooo leer, dass die Inder auf weißen Plastikstühlen mitten auf der Straße sitzen konnten…


Ich musste noch durch zwei drei dörferähnliche Siedlungen ehe der geteerte Weg in eine Sandpiste über ging. Jetzt kam ich dort hin wo ich mich schon sooo lange drauf gefreut hatte.


Auf ins Grüne…

… ein Traum, endlich mal Natur fast ohne Müll sehen zu können…


Es gibt hier richtige Wälder die nur aus Palmen bestehen. Genial!


Auch in solchen Palmen-Wäldern gibt es Lichtungen. Mit dem Unterschied, dass sich hier der Fuchs und der Hase nicht gute Nacht sagen, sondern ein fleißiger Inder den Acker bestellt…


Danach drehte ich wieder um, und fuhr über einen neuen Weg zurück in Richtung Zivilisation.


… bis ich die Metrolinie wieder zu Gesicht bekam. Und schon war der Verkehr, das Chaos und das nicht endende HUPEN um mich herum…


Fast daheim angekommen entdeckte ich noch einen schönen, sehr farbig verzierten Tempel am Straßenrand. Diesen konnte ich mir ja nicht entgehen lassen.

So entledigte ich mich meiner Schuhe, und schlenderte durch diesen Tempel.

Ein netter Mönch, bat mich noch 10 Minuten auf der Anlange herumzuschauen ehe er für mich den Haupttempel öffnen wollte, dann konnte ich auch dort noch ein paar Bilder machen.


Wie ich auf die Rückseite der Tempelanlage komme, sitzen dort vier kleine Mädchen. Sie spielen auf einer Granitplatte. Als ich mich Ihnen nähere, schauen mich die beiden kleinen an, als ob ich von einem anderen Stern kommen würde!

Eine der beiden kleinen Sie hat ein grünes Kleidchen an, versteckte sich hinter einem etwas größeren Mädchen in rotem Kleid, die schon zur Schule geht. Die andere kleine in einem türkisfarbenen Kleidchen läuft fast wie hypnotisiert auf mich zu, und beginnt mich am Bein anzufassen. Als ich ihr die Hand hinstrecke um Hallo zu sagen, berührt sie ganz fasziniert mit ihren kleinen Fingern meine helle Haut und hält meine Hand fest.
Mit ihren kleinen braunen Augen sieht sie sich meine Hand ganz genau an.

Die beiden größeren Mädchen können etwas Englisch. Jetzt da sie festgestellt haben, dass ich Ihnen wohl nichts Böses will, scharren sie sich um mich und wollen wissen was ich hier mache, was ich da in der Tasche habe? Mein Foto.
Kaum das ich Ihnen das gesagt habe, möchten Sie das ich ein Bild von ihnen mache.

Unentwegt rufen sie Foto, Foto, Foto…

So starten wir also eine lustige Fotosession hinter dem Haupttempel.


Sie begleiten mich noch durch den Tempel, wollen immer wieder sehen was ich so Fotografiert habe und bringen mich Schluss endlich bis zu meinem Roller.

Als Sie die Wasserflasche in meinem Stauraum entdecken, aus dem ich den Helm hole, fragen Sie mit großen Augen ob sie etwas trinken dürften, denn sie hätten durst.
Ich schäme mich schon fast ihnen das mittlerweile ca. 30 grad warme Wasser anzubieten, doch die kleinen sind so glücklich darüber und winken mir noch strahlend zum Abschied nach, als ich davon fahre.

Es war ein wunderschöner Tag, an dem ich sage und schreibe 113 km zurück gelegt habe.

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