BANDIPUR NATIONALPARK

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... wilde Elefanten im Fluss...

Mittwoch, 14. April 2010

Tag 75: Kuriose Dinge passieren jeden Tag…

Da habe ich gerade mein tolles Wochenende hinter mir und bin wieder in der Firma, da erlebe ich die nächsten kuriosen Dinge…

Plötzlich ist ein unglaubliches Gezeter und Geschrei auf der Straße direkt vor unserem Office.
Wie ich neugierig hinaussehe, bekomme ich gerade noch mit wie 10 Männer gemeinsam eine große Beton-Mischmaschine in einen kleinen Lastwagen verfrachten.
Die Mischmaschine aus voll Eisen, mit unglaublich schlechten Metallrädern ist mit Sicherheit ziemlich schwer gewesen.
Nicht zu glauben das Sie nicht einfach mit dem LKW vor die Baustelle 3 Häuser weiter gefahren sind. Nein Sie haben den LKW mitten auf der Straße vor unserem Office geparkt. So wie sich das in Indien gehört, mit einem Stein oder einer Holzlatte vor dem Reifen vor dem davon Rollen gesichert und sind alle man mit Ihren Kräften an der Mischmaschine gehangen um diese die viel zu kurzen und deshalb unglaublich steilen Metallschienen in den LKW hinaufzuschieben.

Leider war ich mit meiner Kamera nicht so schnell zur Stelle das ich Sie in „voller Aktion“
Festhalten konnte.

Ein Glück stehen überall immer genügend Inder rum die „gerade“ nichts zu tun haben, sodass man immer Hilfe bekommt wenn man kräftige Unterstützung benötigt.
Oder wie es so schön heißt: Manpower.

Am Nachmittag ereignete sich dann das nächste Spektakel auf der Straße vor der Firma. Dieses mal war es jedoch eher ein stilles Spektakel.
Als ich beim Tee trinken vor die Türe kam, sah ich wie Sie direkt vor unserem Tor ein Loch gebuddelt haben. Unser Nachbarsjunge sah den beiden Elektrikern interessiert zu.
Ob es Elektriker waren oder nicht sei mal dahin gestellt, jedoch hätten die in Deutschland die VDE 100 nicht bestanden!

An dieser Stelle hätte ich Ihm wohl die 5 Sicherheitsregeln der Elektrotechnik nahe legen sollen:

1. Freischalten
2. Gegen Wiedereinschalten sichern
3. Spannungsfreiheit allpolig feststellen
4. Erden und kurzschließen
5. Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken

Also nix mit nackten Füßen im Dreckloch sitzen und per Funkenflug testen welche Leitung die richtige ist . Ich würde sagen in allen 5 Punkten durchgefallen… aber wie heißt es so schön:

Andere Länder andere Sitten!

Sie hatten ein Bündel an Kabelsträngen freigelegt. Dann begannen Sie einzelne Drähte von der Masse zu lösen. Schließlich zog der Elektriker einige Drähte etwas länger heraus und durchtrennte Sie.
Tja wie durchtrennt ein „Indischer-Straßenelektriker“ wohl einen Draht in einem Loch?

Richtig: Er bückte sich vor, mit der Nase bis in den Dreck und biss den Draht durch. Dies machte er ca. 5 bis 10 mal.
Nach dem er all diese Drähte durchtrennt hatte kam der nächste Arbeitsschritt!

Abisolieren.

Ich brauche euch nicht erzählen das er auch das geschickt, vermutlich durch jahrelange Übung, mit seinen Zähnen im Handumdrehen schaffte.

Dann kramte er aus seiner Tasche ein altes Telefon heraus.
Griff sich jeweils mit einer Hand einen Draht und prüfte die „Durchgängigkeit“.

Wir würden in Deutschland das Multimeter dafür einsetzen. Hier geschieht das schlicht und einfach dadurch das er die einzelnen, abisolierten Drahtseite zusammen gehalten hat. Immer wenn es leichte Funken gab, wusste er wohl das es Gut oder Schlecht ist.

Dann drehte er das Telefon um, stöpselte zwei der vielen abisolierten Drähte an das Telefon und begann in seinem Dreckloch sitzend zu telefonieren.


So etwas kann auch echt nur in Indien passieren!

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